Kreisgruppe Helmstedt

Velpker Schweiz

Velpker Schweiz Velpker Schweiz

Ein Gebiet von besonderer Natur­schön­heit ist die Velpker Schweiz. Hier wurde ab 1640 der Rhät- Sand­stein abgebaut. Zunächst diente er zum Wieder­aufbau repräsentativer Bauten in Braunschweig und Umgebung nach dem 30-jährigen Krieg. Nach dem 2. Welt­krieg wurde der Abbau aus Kosten­gründen aufgegeben. Die aufgelassenen Stein­brüche füllten sich nach und nach mit Wasser und die Abraum­halden wurden von der Natur zurück­erobert. Heute bietet sich dem Betrachter eine wunder­schöne Seen­land­schaft zwischen hügeligen Wald­gebieten.

Dieses Gebiet war und ist natürlich für die Freizeit­erholung interessant. Aber wenn eine Land­schaft schön ist, dann wollen sich die Menschen nicht nur gelegent­lich daran erfreuen, sondern es besteht immer gleich auch das Interesse der Besitz­ergreifung. So sahen wir uns schon zu Beginn unserer Tätigkeit als Kreis­gruppe damit konfrontiert, dass man das 1969 eingerichtete Land­schafts­schutz­gebiet zunehmend unter­wandern wollte durch Wochen­end­hausbau und Einrichtung von Camping­plätzen. Ganz verhindern konnten wir diese Entwicklung nicht, aber zumindest eindämmen. Auch wenn aus den Wochen­end­häusern, mit Duldung der Politik, nach und nach Wohn­häuser wurden. Um das Jahr 2000 gelang es dem BUND, aufgelassene Kies­gruben am Rande der Velpker Schweiz zu kaufen, und wir richteten dort einen Natur-Erlebnis­garten ein. Betreut wurde dieser über viele Jahre von Ulrike und Jürgen Thriene, die auch Schul­klassen und andere Gruppen durch das Gelände führten und Erlebnis­veranstaltungen anboten.

Den Versuch, aus der Velpker Schweiz ein Bau­gebiet für „reiche“ Bauherren aus Wolfsburg und Braunschweig zu machen, konnten wir dann aber abwehren. Als der Camping­platz in der Velpker Schweiz nach Öffnung der inner­deutschen Grenze, wegen abnehmender Besucher­zahlen, aufgegeben werden musste, kaufte der Landkreis aufgrund unserer Aktivitäten schließlich dieses Gelände. Uns war es gelungen, die Öffent­lich­keit davon zu über­zeugen, dass solche besonderen Natur- und Land­schafts­gebiete für die Erholung der Öffent­lich­keit und für den Natur­schutz zur Verfügung stehen sollten und nicht an die Interessen einiger weniger verkauft werden dürfen. Unter der Regie von FEMO wurde auch hier ein Natur­erlebnis­park entwickelt, in dem man gut nach­verfolgen kann, wie ein von Menschen genutztes Gelände von der Natur wieder zurück­erobert wird.