News-Archiv 2005
Neuigkeiten von der Mitgliederversammlung
Am 18.11.2005 fand in Bornum die diesjährige Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Helmstedt statt. Im Anschluss daran war eine öffentliche Veranstaltung mit Verleihung des Umweltpreises und einem Vortrag über die aktuelle Situation des Naturschutzes in unserer Region.
In der Braunschweiger Zeitung vom 21.11.05 sind dazu folgende Artikel erschienen:
Neuer Vorstand für die Kreisgruppe des BUND
Karl-Friedrich Weber war 27 Jahre lang Vorsitzender
Von Reinhard Wagner
Lebensgrundlagen erhalten
BUND-Kreisgruppe verleiht Umweltpreis an Esbecker Pastor Harry Köhler
Von Reinhard Wagner
BUND-Kreisvorsitzender mit Konrad-Buchwald-Medaille des Landesverbandes ausgezeichnet
Hier die Laudatio auf Kalle Weber, die Renate Backhaus am 16.04.05 auf der Landesvertreterversammlung in Hannover gehalten hat.
Liebe Delegierte,
Abschiedsworte müssen kurz sein wie eine Liebeserklärung, hat Theodor Fontane einmal gesagt.
Er hat gut reden, kannte er doch Karl-Friedrich Weber nicht:
Kalle Weber und Renate Backhaus
Kalle hat am 18. Mai 1979 die KG Helmstedt – damals die KG des Bundes Naturschutz und Landespflege in Niedersachsen e.V. – gegründet.
Nach dieser Sitzung, auf der Kalle zum Vorsitzenden gewählt wurde, hat er in einem Schreiben an die damalige LV Frau von Bothmer geschrieben, dass er dringend um „100 Beitrittserklärungen“ bittet. So deutlich hat Kalle schon damals zum Ausdruck gebracht, was er wollte: Den BUND aufbauen und stärken, so schnell wie möglich, so stark wie möglich.
Tja, wenn das heute auch noch so einfach wäre, solche Mitgliederzahlen zu erreichen.
Kalle kam im März 1985 in den Landesvorstand, von dem er sich jetzt nach genau zwanzig Jahren verabschieden wird. Kalle, da bist Du mir ein gutes Vorbild, ich werde daran denken.
Seit April 1991 ist Kalle stellv. Vorsitzender des Landesvorstandes und hat uns – hat mir – immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Und damit komme ich zu dem Versuch zu schildern, was Kalle seit 1979 alles so für den Verband tut, wo er überall zuhause ist, und ich kann Euch sagen, die Liste ist zu lang, um alles aufzuführen.
Lasst es mich deshalb mit der Kurzfassung versuchen:
Nachhaltigkeit ist eines der Stichworte, welches mir beim Schreiben dieser Laudatio einfiel. Als Förster hat Kalle schon lange nach diesem Motto gearbeitet, lange bevor das Thema Nachhaltigkeit in die Politik oder vielleicht auch nur in die politischen Sonntagsreden Einzug hielt.
Von dort zum Thema „Kalle und der Harz“ zu kommen, ist nicht schwer. Dort ist Kalle nicht nur räumlich zuhause, dort ist er auch immer mit ganzem Herzen dabei gewesen, wenn es um den NaturPark ging oder gegen den Schimmerwald.
Mit Kalles Namen ist auch das Stichwort „Buschhaus“ verbunden. Sei es der Braunkohle-Tagebau Buschhaus oder die Müllverbrennungsanlage, der BUND war immer bestens vertreten, hat sich kompetent eingemischt, an dem BUND kamen die Beteiligten dank Kalle nicht vorbei.
Und wer von uns hat schon eine Autobahnbrücke, die mit seinem Namen belegt ist ? Bei Bratkartoffeln und Spiegelei in seinem Esszimmer zuhause entstanden die Überlegungen, statt eines Dammes Brücken für die A 2 zu bauen. So entstand die Schunter-Überquerung, sie heißt ganz allgemein im BUND „Karls-Bridge“. Wer von uns hat schon so ein „Denkmal“ ? Da kann unsere heutige Ehrung kaum mithalten.
An dieser Stelle ein besonders herzlicher Dank auch an Deine Frau, lieber Kalle.
Nicht wegen der eben zitierten Bratkartoffeln, sondern weil wohl ziemlich klar ist, ohne ihre Unterstützung wärest Du nicht da, wo Du heute bist.
Kalle ist nicht nur ein begnadeter Taktiker auf allen Ebenen, er hat dazu auch das notwendige Fachwissen im Umwelt- und Naturschutz, in der Geologie und in der Geomorphologie.
Deshalb ist er inzwischen im Braunschweiger Raum so etwas wie eine feste Größe, auch jenseits seiner Kommunalpolitik. Wirtschaft, Landwirtschaft, Politik und Verwaltung, Kalle hat sich ein Netz aufgebaut, in dem sich schon so mancher verfangen hat, ohne es zu merken. Und oft genug konnte der BUND davon profitieren.
Man sagt, wenn die Kreisgruppe Helmstedt ihre Jahresversammlung hat, „traut“ sich keiner der Eingeladenen, nicht zu kommen.
Kenntnisse, Erfahrungen, Strategie und Herzblut, vielleicht kann ich so am besten Kalles Arbeit für den BUND kennzeichnen ?
Kalle ist ein Familienvater. Nicht nur privat, sondern auch BUND-mäßig. Mit der Gründung der Stiftung Naturlandschaft hat der BUND ein weiteres Familienmitglied hinzubekommen. Flächenaufwertung durch Kompensationsmittel, langfristige Sicherung der Flächen, verlässliche Betreuung und Pflege, das alles sind Aspekte, die in unserer Stiftung bedacht werden.
Kalle hat die Schenkungsurkunde für die Burg Lenzen unterschrieben und damit eins der größten Projekte des Landesverbandes auf den Weg gebracht.
Und auch FEMO und der Geopark sind, wenn ich Kalle richtig verstanden habe, so etwas wie Familienangehörige. Alle im Interesse und zum Nutzen des BUND.
„Ein weiser Mensch sucht nicht, was ihm fehlt, sondern genießt, was er hat.“
Vielleicht war das einer der Gründe, warum Kalle nun nicht mehr im Landesvorstand mitarbeiten will ?
Er kann mit Fug und Recht stolz sein auf das, was er aufgebaut hat, was er auch für den BUND aufgebaut hat. Deshalb kann ich gut verstehen, dass Du jetzt auch mal ans Genießen denken willst.
Und wir müssen große Anstrengungen unternehmen, dort weiter zu machen, wo Kalle aufhört. Aber ich hoffe und wünsche mir, lieber Kalle, dass wir ab und zu auf Dich und Deine reichen Erfahrungen zurückkommen können.
Lieber Kalle,
das war die Kurzfassung des Landesvorstandes, es war der Versuch, Dir unseren Dank auszusprechen, Dir zu vermitteln, dass Du uns fehlen wirst.
Wir wünschen Dir von Herzen alles Gute, vor allem Gesundheit.
Und es ist mir eine besondere Freude, Dir die Konrad-Buchwald-Medaille in Gold zu überreichen.
Renate Backhaus, 1. Vorsitzende des BUND-Landesverbandes Niedersachsen