Stellungnahme BUND Kreisgruppe Wolfsburg
Wolfsburg plant Klimasünden im großen Stil – stimmt aber für das Klimabündnis!
In der ersten Sitzung des Klimabeirates feierte Wolfsburg die Entscheidung, dem Klimabündnis beizutreten. Noch nicht vollzogen, arbeiten Politik und Verwaltung bereits fleißig an der Untergrabung der mit dem Bündnis gesetzten Ziele.
Hintergrund: Am Autobahnkreuz der A2/A39 nahe Scheppau soll ein riesiges Großgewerbegebiet entstehen. Geht es nach dem Willen des Wolfsburger Oberbürgermeisters und seiner Amtskollegen aus Helmstedt, Braunschweig und Wolfenbüttel, soll der Wolfsburger Rat noch in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten die Freigabe der Gelder für eine Machbarkeitsstudie beschließen.
Ein Bau eines Gewerbegebiets an einer Autobahn fördert in erster Linie eines – den Straßen-, insbesondere den LKW-Verkehr. Die Schaffung einer Infrastruktur im Grünen zerstört nicht nur unwiederbringlich wertvollen Boden, sondern erfordert i.d.R. die Anreise mit dem PKW zum Arbeitsplatz. Mit Klimaschutz und Verkehrswende hat das nichts zu tun!
Auch aus Naturschutzsicht sind die Pläne sehr bedenklich und abzulehnen. Die derzeitigen Planungen umfassen Flächen im Naturpark Elm/Lappwald und bedrohen den einzigartigen Naturraum des Schunter-Scheppau Talsystems mit seinen wertvollen Laubwäldern, Mooren und reich gegliederten Ackerfluren.
Von dem Großgewerbegebiet wären mindestens zehn europäische Schutzgebiete, die sogenannten Flora-Fauna-Habitatgebiete (FFH-Gebiete), unmittelbar und mittelbar betroffen!
Der BUND fordert daher alle Fraktionen auf, die Beschlussvorlage (V2020/1610) zur Machbarkeitsstudie abzulehnen und das Thema zuerst an den Klimabeirat weiterzuleiten.
Somit wird diesem die Möglichkeit eröffnet u.a. über klimafreundlichere Alternativen zu beraten und Empfehlungen auszusprechen.
Es wird sich zeigen müssen, wer es in Wolfsburg ernst mit dem Klimaschutz und somit dem Schutz der kommenden Generationen meint und wer nicht.