Kreisgruppe Helmstedt

Stellungnahme BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel

Nein zum geplanten Gewerbegebiet bei Scheppau!

In einer Presse­­mitteilung nimmt die BUND-Kreisgruppe Wolfenbüttel Stellung zu den Plänen, bei Scheppau ein großes Gewerbe­gebiet auszuweisen.

Die Planung eines großen Gewerbe­gebietes ist nicht vereinbar mit der UN Agenda 2030, der Nationalen Nachhaltig­keits­strategie der Bundes­regierung von 2016 und den Ziel­setzungen des ‚Niedersächsischen Wegs‘ der Landes­regierung 2020/21. Der BUND fordert den Aufbau eines Flächen­managements zur Entwicklung von Gewerbe­flächen auf Basis von ‚Flächen­recycling‘ bebauter und brachliegender Flächen statt eines Konzeptes zur Versiegelung von Offen­land.

Am 14. Dezember berät der Kreis­ausschuss des Landkreises Wolfenbüttel über die Mittel einer Machbarkeits­studie für ein 186 ha großes inter­kommunales Gewerbe­gebiet am Auto­bahn­kreuz A2/A39 bei Scheppau.

Dazu Susanne Kracht, Vorsitzende der Wolfenbütteler BUND Kreisgruppe: „Erst im November hat der Nieder­sächsische Landtag Gesetzes­änderungen und Maßnahmen zum „Niedersächsischen Weg“ beschlossen. Dazu gehört der Schutz von arten- und struktur­reichem Dauer­grünland, die Entwicklung und Umsetzung eines landes­weiten Biotop­verbundes bis 2023 auf 15 % der Landes­fläche bzw. 10 % der Offen­land­fläche, die Ausweitung des Wiesen­vogel­schutzes, und die Reduzierung der Neu­versiegelung von Flächen bis 2030 auf unter drei Hektar pro Tag. Das Vorhaben des Gewerbe­gebietes bei Scheppau, das zu einem Drittel im Schutz­gebiet des Naturparks Elm-Lappwald liegt, untergräbt diese Anstrengungen einer nach­haltigen Entwicklung.“

Olaf Dalchow, Vorstands­mitglied der Wolfenbütteler BUND Kreisgruppe: „Der Druck auf die Flächen­nutzung in Deutschland ist hoch. Für eine nach­haltige Raum­ordnung dürfen zukünftig Verkehrs- und Siedlungs­flächen nicht mehr Vorrang vor Natur- und Erholungs­räumen oder land­wirtschaft­licher Nutzung haben. Künftigen Generationen gegenüber ist es nur fair, nicht alle Land­schaften zu zersiedeln und sie dadurch in ihrer Lebens­qualität und Entwicklungs­möglich­keit einzu­schränken. Die Bundes­regierung hat deshalb in der Nationalen Nachhaltigkeits­strategie das Ziel gesetzt, bis 2030 den täglichen Flächen­verbrauch bundes­weit auf 30 Hektar zu reduzieren (heute sind es 58 Hektar pro Tag). Der Plan eines großen Gewerbe­gebietes in einem der letzten großen und wenig zerschnittenen Offen­land­bereiche unserer Region steht diesem Ziel diametral entgegen.“

Der BUND fordert den Erhalt der Offen­land­schaft rund um Scheppau, den Stopp der Versiegelung land­wirtschaft­licher Flächen und appelliert an alle Entscheidungs­träger, sich für die Erreichung der gesteckten Nachhaltigkeits­ziele einzusetzen und Projekte, die neue Flächen­versiegelung bedeuten, nicht finanziell zu fördern.