Kreisgruppe Helmstedt

Geplantes VW-Werk für das Elektro­auto Trinity im Wolfsburger Raum

12. März 2022

Wie klima­freundlich ist ein E-Auto, wenn für die Produktion Hunderte Hektar Fläche neu versiegelt werden? Jetzt ist die Katze aus dem Sack – VW verkündete am letzten Samstag, dass das E-Auto Trinity in einem neuen Werk bei Warmenau gebaut werden soll.

Die BUND Regional­­gruppe Ost­nieder­­sachsen hat dazu am 09.03.2022 folgende Presse­­mitteilung veröffentlicht:

Wie klima­­freundlich ist ein E-Auto, wenn für die Produktion Hunderte Hektar Fläche neu versiegelt werden?

Jetzt ist die Katze aus dem Sack – VW verkündete am letzten Samstag, dass das E-Auto Trinity in einem neuen Werk bei Warmenau gebaut werden soll.

Der BUND ist tief enttäuscht über diese Entscheidung, wurde doch vor Kurzem mitgeteilt, dass auch eine Umsetzung auf dem alten Werks­gelände noch in der Diskussion sei.

In der Tat wäre dies ein Signal für eine neue Ausrichtung der VW AG zugunsten des Umwelt­schutzes gewesen:
Land, Boden und Natur sind ein knappes und wertvolles Gut und sollten geschützt werden, erhalten bleiben und tragen durch CO2-Bindung zum Klima­schutz bei. Durch den Werks­bau in Warmenau würde unter anderem die Aller­niederung als einzige ökologische Verbindung zwischen dem Fauna-Flora-Habitat Drömling und Natur­schutz­gebiet Barnbruch stark gestört werden. Wer E-Auto fährt, unterstützt diese Gedanken für gewöhnlich. Kennt VW ihre Ziel­gruppe nicht oder kümmert es sie nicht, für welche Werte die Kund­schaft steht? VW sollte sich nicht an Tesla orientieren, die nahe Berlin in Grünheide ein gigantisches Werk ins Grüne gebaut hat. Tesla wurde der Bau ihrer Giga Factory ohne eine Genehmigung für das Werk gestattet. Dies zeigt auch, wie faden­scheinig unsere Politik an das Thema Natur­schutz oftmals heran­geht.

Jetzt könnte die VW AG beweisen, dass sie nicht nur beim Autobau Klima­schutz betreibt und damit wirbt, sondern auch bei dem Neubau ihres Werkes die eigenen Ziele und Werte vertritt. Im Stamm­werk werden klassische Verbrenner gebaut: Deren Stück­zahl geht zu Lasten der neuen Elektro­autos zurück. Dieser Stückzahl­rückgang schafft Platz für Neues. Ebenso gibt es seit der Pandemie eine enorme Zunahme an Mitarbeitenden im Home­office, sodass auch hierdurch zwangs­läufig weiterer Platz für eine neue Nutzung entsteht.

Daher fordern wir: Konsequenten Klima­schutz durch Flächen­recycling statt Neu­versiegelung. VW muss zeigen, dass sie den Klima­schutz verstanden hat.

Die einzig zukunft­sorientierte Lösung kann nur eine neue Produktions­stätte im alten Werk sein. Dies wäre sicherlich mit höheren Kosten verbunden als ein Bau in der freien Land­schaft, doch als erfolg­reiches Unter­nehmen, dass mit Umwelt­bewusstsein wirbt, muss die VW AG in die Verbesserung von Klima und Natur­schutz investieren, bevor es zu spät ist. Wie wäre es z. B. mit einem flächen­sparsamen Bau in die Höhe: Das neue Werk über dem alten. Es gibt genug kreative und innovativ denkende Köpfe bei VW, denen hierzu sicher eine Lösung einfallen würde.

Der BUND wird bei jeder Flächen­versiegelung, sprich Vernichtung von Natur und lebens­notwendiger Acker­fläche sowie Verschlech­terung des Klimas nicht tatenlos zuschauen.

Presse­mitteilung als PDF (207 KB)

Zur Übersicht